
Die Fähigkeit des Delegierens zu beherrschen ist eine wichtige Herausforderung im generellen Leben. Menschen, die versuchen alles selbst zu erledigen und nie bis selten nach Hilfe fragen, sind häufig im Stress und häufig völlig überfordert.
Die meisten Führungskräfte glauben auch, sehr von sich überzeugt, dass sie diese Fähigkeit besitzen und perfekt einsetzen. Ist das so? Meine Entwicklungspotentiale wurden mir aufgezeigt als ich eine Assistentin bekam. Wie ich die Situation gemeistert habe und Susanne, meine Assistentin, die Lage aus ihrer Sicht erlebt hat, lest ihr am besten in ‚Delegieren lernen auf die ‚harte Tour‘ – wenn die Assistentin nichts zu tun hat!‘
In meiner Rolle als Führungskraft habe ich in den vergangenen Jahren viele Bewerbungsgespräche geführt. Mit Menschen zu reden und sich in einem solchen Gespräch kennen zu lernen, ist immer wieder eine faszinierende Gelegenheit. Ich gebe zu es gab auch Situationen, bei denen man nach kurzer Zeit bereits wusste, dass der Kandidat nicht zu dem Team, der Aufgabe oder dem Unternehmen passt. Die Gespräche habe ich immer gerne als Unterhaltung gestaltet. Eine Fragestunde des Unternehmens erscheint mir heutzutage nicht mehr passend. Die Zeiten, in denen das einstellende Unternehmen alle Entscheidungsmacht hatte und der Kandidat fast zu einer Art Bittsteller verkommen ist, sind in der Zeit des ‚war for talents‘ vorbei, auch wenn einige das noch nicht glauben mögen. Ich kann mich noch gut an das Gespräch mit Frank erinnern. Wir suchten damals dringend nach einer Unterstützung im Bereich IT-Netzwerk und User Support. Frank war damals ein Schrank von einem Kerl und auch etwas fülliger in seiner Gestalt. Ich fragte mich bei seinem Anblick gleich, welche Charaktereigenschaften er mitbringen würde. Im Gespräch fragte ich, wie der Job aussehen würde, wenn er sich einen backen könnte. Stefen überlegte kurz: ‚Ich möchte Menschen helfen, dass diese gut arbeiten können und alles funktioniert‘, sagte er dann kurz und ruhig. Ich war überrascht und gespannt, wie und ob sich in der Arbeit dies zeigen würde, da ich ihn meiner Vorstellung eher ‚angeschraubt‘ und vertieft am Schreibtisch gesehen hätte.